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Weltweite Gemeinschaft des Sanatana Dharma
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Vedaloka-Kalender
12.3.2024 Jahr

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Zeit nach
vedischer Zeitrechnung
Jahr 5121 des Kali-Yugas,
28. Mahayuga
7. Manvantara
Epoche des Manu Vaivasvata
Kalpa des Ebers
Erster Tag des 51. Jahres
der großen Schöpfergottheit
Drei Juwelen


Aus der Vorlesung vom Swami Vishnudeananda Giri

 

Wenn wir einem spirituellen Weg folgen, schließen wir uns bestimmten überpersönlichen Quellen der spirituellen Energie an, wir kommen in bestimmte Traditionen rein, in bestimmte spirituelle Schulen. Es ist unmöglich den spirituellen Weg im Allgemeinen zu praktizieren. Einige Anfänger sagen: „ich achte alle Religionen, ich denke, es ist besser, außerhalb aller Konfessionen zu sein, man sollte sich einfach entwickeln und alle lieben“. Und ich antworte dann: „Ich achte und verehre auch alle Religionen. Es ist nicht die Frage, etwas anzunehmen oder etwas abzulehnen. Es ist die Frage ihrer Spezialisierung“. Spirituelle Praxis ist immer konkret. Sie ist immer verbunden mit bestimmten Methoden, mit einer bestimmten Schule, mit einer bestimmten Übertragungslinie, mit bestimmten Prinzipien.

Das ist keine Frage der Verengung des Bewusstseins, sondern eine Frage ihrer inneren Wahl. So wie es keinen Arzt im Allgemeinen gibt. Ein Arzt im Allgemeinen ist kein Arzt, es gibt jedoch Chirurgen oder Zahnärzte. Auch gibt es keine Sportler im Allgemeinen. Es gibt jedoch Schwimmer, Boxer oder Läufer, die sich in ihren jeweiligen Schulen spezialisieren. Genauso gibt es keine spirituellen Praktizierenden im Allgemeinen. Wenn es der Fall ist, dann ist es noch kein richtiger spiritueller Praktizierender, er ist noch nicht dazu geworden, es hat keine Schule, keine Spezialisierung, in die er sich vertiefen möchte.

Das zweite Prinzip oder das Kriterium der Lehre ist das Vorhandensein eines Lehrers, der eine bestimmte Realisation besitzt und uns den Weg aufzeigen kann. Ein realisierter Lehrer ist ein wichtiger Faktor, der von allen Heiligen unterstrichen und in allen heiligen Schriften erwähnt wird. Manchmal höre ist solche Fragen wie: „Kann ich meinem inneren Lehrer folgen?“ oder „Kann ich Unterweisungen von einem Lehrer in der astralen Dimension bekommen?“ Ich sage dann: „Natürlich, können sie, niemand kann ihnen verbieten, dies zu tun. Sie sind völlig frei. Wenn sie sich auf den spirituellen Weg begeben, sind sie immer frei. Den spirituellen Weg brauchen in erster Linie sie selbst. Allerdings wenn sie einen tatsächlichen Nutzen von ihrer spirituellen Praxis bekommen wollen, sollten sie nachdenken, auf welche Weise sie geschehen soll“.

Ich benutze manchmal das Beispiel: Angenommen sie haben einen Flugzeug Boing 747, der steht auf einem Berg und sie müssen von diesem Berg runter. Sie haben kein Essen und es ist ihnen kalt. Es gibt nur dieses Flugzeug und sie müssen runter. Man sagt ihnen: „Komm runter, da ist das Flugzeug. Steige rein und fliege in die Stadt“. Aber die Frage ist, ob man es kann, bis zur Stadt zu fliegen. Wenn man das Fliegen nicht beherrscht, kann man nicht fliegen, geschweige denn, gut und sicher landen.

Die spirituelle Praxis ist etwas viel Komplexeres als Boing 747. Das ist keine einfache, sondern eine extrem komplexe Sache. Alle Fragen, die das Sein an sich, das Universum betreffen, sind unserem persönlichen Bewusstsein auch unserer Energie weitgehend unbekannt und sind geheimnisvoll. Das ist um einiges komplexer, als „Boing“ zu fliegen. Niemand hat vor, die Maschine zu fliegen, ohne zu lernen. Alle verstehen, man muss viel lernen. Genau das gleiche gilt für das spirituelle Leben: das sind sehr komplexe Instrumente – unser Verstand, unsere Pranas (Energieströme), das Leben, das Sein – um das alles zu beherrschen, muss man lange lernen.

Das letzte Juwel ist das Sangha. Das ist das Feld der Praktizierenden, ein Kreis der besonderen Beziehungen. Sangha bedeutet nicht nur Menschen - Träger der Lehre, Schüler eines Lehrers, die in Samaya stehen (in bestimmten spirituellen Beziehungen und Verpflichtungen). Das ist ein bestimmter Kontext, in dem das Erwachen stattfinden kann. Das ist eine bestimmte Welt, die alles in sich einschließt, die Welt, in der wir leben und uns entwickeln. Wenn es kein Sangha gibt, dann ist es schwer, die Lehre zu realisieren, es ist schwer, den Kontakt zum spirituellen Meister entstehen zu lassen.

Das Sangha ist eine andere karmische Vision, eine andere Dimension des Seins, die wir selbst erschaffen durch unsere Beziehungen und Handlungen. Wenn wir in einer gewöhnlichen Welt leben, nach materiellen Gütern streben, nach Bereicherung, in der Welt der Werbung, der Politik, der Nachrichten, dann gibt es da keinen Platz für spirituelles Leben, das ist eine andere Sicht. Versuchen sie mal in dieser Welt, in dieser Sicht der Welt, indem sie sich darin vertiefen, etwas zu praktizieren. Ich bezweifele, dass sie irgendwelche Ergebnisse sogar in 1000 Jahren haben werden. Das Sangha ist wie eine goldene Insel der reinen Sicht, die erscheint und langsam wächst, wärmer wird, eine große Energie erschafft und die kritische Masse oder die Temperatur, in der das Aufflammen der Bewusstheit möglich, in der Realisation möglich ist.

Das Vorhandensein der Drei Juwelen – der Lehre, des Lehrers und des Feldes der Praktizierender (des Mandalas, des Sanghas) – das ist das Prinzip, das sehr wichtig ist, die Lehre charakterisiert. Wenn diese drei Prinzipien existieren, können wir sagen, dass in unserem Leben eine wichtige Zeit anbricht, in der günstige karmische Ansammlung der Ursachen und der Wirkungen stattfindet, die Zeit, in der sie sich auf die Lehre stützend, wirklich einen spirituellen Fortschritt machen können.

 


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