Vedaloka-Kalender
12.3.2024 Jahr
00:00:00 Zeit nach
vedischer Zeitrechnung Jahr 5121 des Kali-Yugas,
28. Mahayuga 7. Manvantara Epoche des Manu Vaivasvata Kalpa des Ebers Erster Tag des 51. Jahres der großen Schöpfergottheit |
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Wenn wir uns auf den Weg des Erwachens begeben, gehen wir in das Spiel der Befreiung rein, in das göttliche Spiel (Lila). Es ist jedoch zu wenig, in so ein Spiel reinzugehen, man sollte auch darin gewinnen. Wir werden keine Befreiung erlangen in dem wir einfach die Zuflucht nehmen. Wir werden auch nicht zum Befreiten in dem wir uns zu irgendwelcher Schule zählen und sagen: „Ich bin Advaitin. Aham Brahmasmi (ich bin Brahman, der Absolut). Ich bin sehr zufrieden damit“.
Das bedeutet nur, das sie in ein bestimmtes Spiel reingekommen sind, aber sie müssen da auch gewinnen. In diesem Spiel gibt es auch Regel: für bestimmte Handlungen bekommen sie sozusagen Pluspunkte, für andere Handlungen werden die Punkte abgezogen. Sie sollten sehr gekonnt das Spiel führen in dem sie ihren Status permanent erhöhen und am Ende zum Sieg kommen. Viele verstehen das nicht. Einige sagen: „Wenn ich mich schon in Kontemplation befinde, in subtiler Bewusstheit, im Nichthandeln, welchen Nutzen haben dann noch die Praktiken, denn alles ist schon non dual und es gibt niemanden, der etwas erreichen sollte“, besonders oft sagen das Menschen, die Neoadvaita lieben. In solchen Fällen sage ich: „Praktiken zu machen hat durch aus Sinn, denn wenn jemand die Wahrheit des Advaita nur mit Verstand oder vielleicht etwas intuitiv erfasst hatte, aber noch einen unruhigen Verstand, einen unentwickelten Willen hat, ungereinigte Kanäle (im subtilen Körper) und sich vielleicht noch in einer nicht einfachen karmischen Situation befindet, dann kann er nicht einfach so zu einem Heiligen werden. So etwas gibt es nicht“. Natürlich wäre das sehr wünschenswert, ist aber im Prinzip unmöglich. Advaita auf der Ebene der Ansicht anzunehmen – das ist richtig und auch einzig richtig, aber nicht auf der Ebene des Verhaltens. Auf der Ebene des Verhaltens müssen sie praktizieren und zwar mit einer nicht gerade kleinen Anstrengung.
Das Dharma ist etwas, was von uns einen hohen Preis verlangt. Einen sehr hohen Preis. Diese Zahlung ist nicht in Geld zu entrichten, diese Zahlung ist in uns selbst. Wir müssen unser kleines Ich, unsere Anhaftungen, Hoffnungen und Ängste, Erwartungen, unseren Stolz, Egoismus, alles, was in uns an Kleinlichem, Menschlichem gibt, opfern, um die Wahrheit des Advaita tief in uns zu realisieren.
In der modernen Welt ist die sogenannte Neoadvaita in Mode. Das ist das gleiche Advaita nur ist es populär dargelegt. Ohne Ethik, ohne Selbstdisziplin, ohne Philosophie. Der lebendige Darshan (Offenbarung des Göttlichen), der tatsächlich in das Herz reingeht, ist sehr kostbar, aber dieser Darshan ist kein Ersatz für eine Selbstdisziplin, für die Praxis, für die Ethik. Das ist eher ein Lichtstrahl, der in uns etwas wecken sollte, damit wir weitergehen. Viele denken, dass sie alles auf dem Weg des Neoadvaita bekommen haben und ihr Weg zu Ende ist.
Advaita der Siddhas und Rishis ist nicht so. Das ist in erster Linie die Entwicklung der persönlichen Eigenschaften, des Willens, der Selbstdisziplin. Neoadvaita ist einfach nur die Sicht. Advaita der Siddhas geht weiter, es sagt, wie man diese Sicht in die Energie, in die Handlungen, ins Leben umsetzt und wie man die nötigen Eigenschaften in sich erzieht.
In der Advaita Tradition der Siddhas und Rishis hat der Wille und die Entwicklung der persönlichen Eigenschaften eine große Bedeutung, die Sicht, die Philosophie widerspricht dem Verhalten nicht. Wenn wir eine non dualistische Sicht haben, müssen wir trotzdem verstehen, an was wir in der relativen Welt noch arbeiten sollen. Und diese Arbeit soll ernst sein, weil wenn wir uns nicht anstrengen, werden wir keine Resultate erhalten und die Wahrheiten des Advaita können nicht wirklich zu unseren inneren gelebten Wahrheiten werden.
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